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Impromania 2013: Rocket sugar factory mit “ The great race pursuit chase“

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Wieder ging eine von Theatersport Berlin organisierte Improwoche dem Ende zu, die Impromania 2013. Bei diesem Festival gab es an verschiedenen Spielorten unterschiedliche Gruppen aus aller Welt zu bestaunen. Ich habe es diesmal leider nur zum Abend im BKA (Bundes Kabarett Anstalt) geschafft und möchte nun von einem wundervollen Abend berichten.

Das für mich wichtigste Detail, das die Kaufentscheidung der 18 Euro teuren Karten ausmachte, war das Auftreten von Jacob Banigan, den ich zuletzt im Sommer mit seiner völlig umwerfenden Soloshow in Berlin sehen durfte.

Die Erwartungen waren, wie die Publikumsmenge und der White-Russian Konsum meinerseits, sehr hoch.

Zur Gruppe „Rocket Sugar Factory“ aus Österreich gehört neben Jacob auch sein Mitspieler Jim Libby. Beide durften im Rahmen des Festivals ein Lieblingsformat mitbringen. Dies war in Form eines Spieles aufgebaut.

Zu Beginn des Abends gab es eine Einführung in die Spielregeln für das liebevoll selbstgebastelte Spiel „The great race pursuit chase“, das in Form eines Stoffspielbrettes hinter den Spielern hing. Der Spielvortschritt eines jeden Spielers ließ sich hierauf anhand von kleinen Raketen ersehen, die den Weg einmal von der Erde zur Raumstation, einmal von dort zurück, zurückzulegen hatten. Es wurde gewürfelt und die verbleibenden Schritte zum nächsten Stern, oder zum Raumschiff, gaben die Spielzeit für die nächste Szene an.

Daraus entwickelten sich sehr oft kurze, knackige Szenen. Der immer wieder neu eingestellte Wecker wurde an diesem Abend zum ständigen Begleiter für alle. Herauszuheben sei hierbei, dass jede der gefühlt 20 Szenen, exakt in die vorgegebene Zeit passte. Alle hatten immer schlüssige Enden, nie klingelte es mitten im Satz einer der Spieler. Auch wenn man eigentlich als Improspieler/in weiß, dass auch 1-Minuten-Szenen super funktionieren, fand ich dieses Detail sehr verblüffend.

Da es bei diesem Spiel 2 Spieler gab, gab es auch 2 Haupthandlungsstränge- bzw. Storys, die immer wieder aufgenommen wurden. Hierzu war es sympathisch, dass beide Spieler vorm nächsten Szenenbeginn kurz besprachen, worum es eigentlich nochmal ging.

Es war ein grandioser Abend, das Publikum etwas zurückhaltend, aber zutraulich. Für meinen Geschmack hing Jim Jacob ein wenig ab, da Jim sich oft für sehr charakterstarke Figuren entschied. Unvergessen wird, sein kontrollfreakiger Exzentriker sein, der in seiner Hyperaktivität viel Gin trinkt und zu Technoklängen (gut gemacht vom Musiker am Klavier) seine Schlange im Hotel mit Gin einreibt.

Bei einer Spielpartie fragt man sich nun warscheinlich, wer Gewinner des Abends war, hier entschied (nicht nur) der Würfel: Jim.

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